Schul-WM in Belgrad und mittendrin das WiGGY
Die Schulmannschaft des Wirtemberg-Gymnasiums aus Untertürkheim und die Jungsmannschaft des SLZB Berlin vertraten Deutschland vom18. bis zum 29. April bei den internationalen ISF-Schulweltmeisterschaften in Belgrad. Dort kämpften 27 Mädchen- und 28 Jungenteams aus unterschiedlichsten Ländern um den Weltmeistertitel. Nach ihrem Sieg im Bundesfinale in Berlin im vergangenen Jahr, sicherten sich die Volleyballerinnen des WiGGY ihren Platz beim Weltturnier und bilden zusammen mit der Sportschule aus Berlin die deutsche Delegation. Angeführt von Coach Daniel Riedl, Co-Trainer Boris Pohl, Physio Corinne Törper, sowie Delegationsleiter Michael Daiber, traf das Team am Freitag, den 19.4. in Belgrad ein, rechtzeitig zur feierlichen Eröffnung, die mit einer beeindruckenden Parade und einem Feuerwerk vor dem Burgberg „Kalemegdan“ glänzte.
Trotz des stürmischen Wetters und des Ausfalls ihres ersten Spiels nutzten die Mädchen ihren ersten Tag für eine kleine Sightseeing-Tour durch Belgrad. Am darauffolgenden Tag starteten sie dann in die Gruppenphase des Turniers gegen ein starkes italienisches Team. Trotz einer 1:0 Satzführung wurde das Spiel am Ende knapp mit 1:2 verloren. Somit stand man am kommenden Tag im Spiel gegen Georgien schon mit dem Rücken zur Wand, denn für die Qualifikation zum Achtelfinale war ein Sieg nun unabdingbar. Das Team meisterte diese Aufgabe jedoch mit Bravour und konnte das Spiel souverän mit 2:0 für sich entschieden. Dieser Sieg sicherte den zweiten Platz in der Gruppe C und damit einen Platz in der „Round of 16“.
Leider war der Gegner im Achtelfinale mit dem Team aus der Türkei einer der Topfavoriten. Trotz starker taktischer und kämpferischer Leistung (24:26 im ersten Satz) und der Unterstützung im voll besetzten Atrium beim Livestream mussten sich die Mädchen des Stuttgarter Bundesstützpunktes am Ende mit 0:2 geschlagen geben.
Nun kämpften sie in den folgenden Tagen um die Plätze 9-16, wobei Coach Riedl nun klar das Ziel Platz 9 vorgab.
Die Mannschaft zeigte sich weiterhin motiviert und entschlossen, das Beste aus dem Turnier herauszuholen. So konnten in den Platzierungsspielen zunächst Zypern und dann Österreich mit guter Leistung jeweils 2:0 geschlagen werden.
Im letzten Spiel um Platz 9 kam es dann die Revanche gegen Italien, die ebenfalls knapp im Achtelfinale gescheitert waren. Hier wurde es noch einmal unglaublich spannend. Mit einer tollen Mannschaftsleistung gelang dem Team des WiGGY dieses Mal nach Satzrückstand, ein 2:1 (15:13 im dritten Satz) und damit eine richtig starke Platzierung bei der Weltmeisterschaft der Schulen.
Wie besonders die Schul-WM neben dem sportlichen Wettkampf war, zeigten gerade die Momente abseits des Spielfelds.
Die vielen Bustranstransfers durch Belgrad, zu den unterschiedlichen Hallen, brachten einen Blick hinter die luxuriöse Kulisse der großen serbischen Hauptstadt. Armut und Reichtum nah beieinander, Einflüsse aus unterschiedlichen Kulturkreisen, einfach eine unglaublich spannende und vielfältige Stadt.
Gemeinsam mit den Jungs aus Berlin, sowie den Teams aus Italien, Belgien, Bulgarien, Luxemburg, Norwegen und Taiwan war die Mannschaft des Wirtemberg-Gymnasiums in einem Hotel untergebracht. So gab es abends viel Raum und Zeit für Austausch über Sportpolitik, Schulsport, oder die Leistungssportstruktur in den unterschiedlichen Ländern. Aber es wurde auch gemeinsam gespielt, getanzt und gelacht.
Weitere Highlights waren ein „Nationenabend“ zum interkulturellen Austausch, bei dem alle Länder ihre Heimat vorstellten, sowie regionale Spezialitäten verkosteten. Zudem wurden viele kleine Erinnerungen getauscht.
Ein besonderer Moment war auch der Besuch der deutschen Botschafterin zum Achtelfinale gegen die Türkei, aus dem eine Einladung und Führung durch die deutsche Botschaft in Belgrad folgte.
Auch der Besuch im Schokoladenmuseum sowie der unglaubliche Support der Berliner Jungs im Finale gegen den Iran sind Augenblicke, die in Erinnerung bleiben.
So hielt die Schul-WM am Ende das, was man sich davon erhofft hatte. Sportlicher Wettkampf auf hohem Niveau, sowie interkultureller Austausch zu spannenden Themen in einem ganz besonderen und stets herzlichen Umfeld in der serbischen Hauptstadt Belgrad.