Chemie

 Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern!

„Chemie ist, wenn es stinkt und kracht!“ – diesen sehr kurz gefassten Ausspruch über Chemie kennen viele – und er gibt die lange Geschichte der Chemie wieder – mit all ihren positiven und negativen Seiten:

Das Beherrschenlernen  von Feuer – und seine mögliche verheerende Wirkung.

Die Kunst des Feuerwerks – und die Nutzung chemischer Energie in Schwarzpulver und anderen Sprengstoffen.

Das Wissen um pflanzliche Farb- und Wirk- und Heilstoffe – und die Gefahren mancher Farbstoffe der frühen industriellen Chemie und das Wissen um die Gift- und/oder Heilwirkung  von Stoffen.

Das Verständnis über die Eigenschaften natürlich vorkommender Werkstoffe wie Holz oder Seide mit ihren Vorteilen und Schwächen – und die Veränderung zu modernen Hochleistungswerkstoffen für z. B. die Textil-, Baustoff-, und Automobilindustrie.

Aus den Leitgedanken zum Fach Chemie aus dem aktuellen Bildungsplan:

„Die naturwissenschaftliche Bildung stellt einen bedeutsamen Teil der Allgemeinbildung dar. Kinder und Jugendliche erwerben während ihrer Schulzeit eine naturwissenschaftliche Grundbildung, die das Fundament für eine lebenslange Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften und ihren gesellschaftlichen, technischen und ethisch-moralischen Auswirkungen darstellt. Diese Grundbildung umfasst das Erkennen naturwissenschaftlicher Fragestellungen, das Anwenden naturwissenschaftlichen Wissens sowie das Abschätzen der Folgen menschlichen Handelns. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer reflektierten und aktiven Teilhabe am Leben in einer sich stetig verändernden Welt.“

Im Schulalltag vermittelt der Chemieunterricht chemiespezifische

  • Denkweisen (Stoffteilchen),
  • Modelle (Aufbau der Teilchen, die die Stofflichkeit bilden wie Atome, Ionen, und Moleküle) und
  • Techniken (die lange Liste von Geräten und besonders geformten Gefäßen, die im Laufe der Chemiegeschichte entstanden sind und die in Experimenten in Schülerpraktika genutzt werden).

Im Zentrum der Chemie stehen

  • die Eigenschaften von Stoffen und
  • ihr Vermögen, mit anderen Stoffen reagieren zu können.

Das Grundverständnis einzelner beispielhafter Stoffe oder ganzer Stoffklassen – auch der Gefahren, die von ihnen ausgehen – soll vermitteln, wie man im Alltag mit Stoffen sicher und verantwortungsvoll umgeht – von Putzmitteln im Haushalt über Medikamente, Farben und Lacke, TippEx und Klebstoffen hin zu einem Paar alter Turnschuhe, die zur Entsorgung anstehen.

Gemeinsam mit den anderen Naturwissenschaften wird so die Basis für ein Verständnis unserer Lebenswirklichkeit geschaffen – von Seife über Kunstfasern, Mikroelektronik und zu Klimawandel und mRNA-basierten Impfstoffen.

Je weiter der Lernfortschritt von Jahr zu Jahr vorangeht, desto klarer wird, dass die Schnittmengen und Berührungspunkte zu den jeweils anderen Naturwissenschaften immer größer werden.

Der Querbezug des Chemieunterrichts zu unserem Alltag liegt uns Chemikerinnen und Chemikern am Herzen, da wir den Nutzen eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Chemie für unser aller Leben sehen und vermitteln wollen – bei aller im Unterricht zu vermittelnden Fachtheorie, die die Basis für das tiefere Verständnis bildet.

An der Komplexität der Chemie können wir Lehrerinnen und Lehrer nichts ändern.

Umso mehr ist es unser Anspruch, sie anschaulich, abwechslungsreich und nachhaltig zu vermitteln.

Für die Fachschaft Chemie des Wirtemberg-Gymnasiums

Dr. Jörg Williardt

Link Bildungsplan: http://www.bildungsplaene-bw.de/site/bildungsplan/get/documents/lsbw/export-pdf/depot-pdf/ALLG/BP2016BW_ALLG_GYM_CH.pdf