In Klassenstufe 7 steht außer der Projektwoche „Mobbingfreie Schule“ auch die Suchtprävention auf dem Programm. Hierfür wurden folgende Aktionen geplant:
Am Mittwoch, 30.04.2014 hatten wir einen Vertreter der Polizei bei uns zu Gast, der unsere Schülerinnen und Schüler über legale und illegale Suchtmittel, ihre Wirkungen und das Jugendschutz- und das Betäubungsmittelgesetz informierte.
Für eine möglichst nachhaltige Suchtprävention sind Information und Abschreckung allerdings nur ein Standbein und aus diesem Grund hatten wir die „Wilde Bühne e.V.“ eingeladen, mit unseren SchülerInnen das Projekt „Future for all“ in der Zeit vom 06. bis 16.05.2014 klassenweise durchzuführen.
„Future for all“ ist ein Suchtpräventionsprojekt zur Sensibilisierung der Selbstverantwortung und der Stärkung von Selbstwirksamkeit. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es von – hierfür geschulten – ehemaligen Drogenabhängigen durchgeführt wird.
Zur Abrundung der Suchtprävention wurde am 15.05.2014 auch ein Informationsabend mit Vertretern der Wilden Bühne e.V. für die Eltern angeboten. Hier wurde den Eltern nicht nur das Projekt vorgestellt, sie konnten auch Ihre Fragen stellen.
Im Anschluss daran waren alle Anwesenden aufgefordert, sich zu überlegen, wie man denn z.B. damit umgehen könne, wenn das eigene Kind nach Zigarettenrauch riechend nach Hause kommt. Hierzu spielten die beiden Schauspieler der Wilden Bühne eine Szene bis zu dem Punkt, an dem die „Mutter“ nicht mehr weiter wusste. Nach einer kurzen Bedenkzeit wurden verschiedenen Ansätze, wie Eltern reagieren könnten, gesammelt und eine Mutter gebeten, ihren Ansatz vorzuspielen und die Rolle der „Mutter“ in dem kleinen Rollenspiel zu übernehmen. Daran schloss sich eine lebhafte Diskussion an, was denn nun eine angemessen Reaktion sein könne. Dabei wurde deutlich, dass es zwar keine Musterlösung gibt, eine klare Positionierung der Eltern – jenseits des rechtlichen Rahmens des Jugendschutzgesetzes – jedoch sehr hilfreich ist.
Anna Hermann und Janna Reif – zwei Schülerinnen aus der 7b – schildern den Vormittag mit den beiden Spielern der Wilden Bühne so:
„Die „Wilde Bühne“ kommt zu uns. Zwei Wochen zuvor hatte uns schon ein Polizist über die Folgen des Drogenkonsums und des Drogenbesitzes aufgeklärt und als wir hörten, dass zwei ehemalige Drogenabhängige zu uns kommen sollten, hatten wir schon die schlimmsten Befürchtungen, wie sie wohl aussehen würden. Von Waffen über Entzugserscheinungen bis hin zu noch vorhandener Abhängigkeit reichten die Vorurteile gegenüber den Darstellern der „Wilden Bühne“.
Als sie dann zu uns kamen, lösten sich unsere Befürchtungen in Nichts auf, da die beiden total normal aussahen. Doro und Karsten erzählten uns zuerst ihre Lebensgeschichten und wie sie abhängig wurden. Wir fanden es sehr interessant und beeindruckend, wie offen sie darüber sprechen konnten.
Nach der Pause wurden Mädchen und Jungs dann getrennt und wir durften persönliche Fragen dazu stellen, die wir vor den anderen zu peinlich oder intim fanden. Beide erzählten uns eine Situation aus ihrem Leben, die, wenn sie anders abgelaufen wäre, die Abhängigkeit vielleicht hätte verhindern können.
Danach durften wir uns überlegen, wie sie denn anders hätten reagieren können und diese Szenen dann nachspielen. Dieses kleine Theaterstück mussten wir dann der anderen Gruppe vorspielen und am Ende gab es noch eine Feedbackrunde, in der es nur Positives zurückzumelden gab.
Es hat richtig Spaß gemacht, mit Doro und Karsten zu arbeiten und jetzt wissen wir auch, wie schnell Drogen abhängig machen und dass wir selbst eigentlich nie Drogen nehmen wollen.
Das Schockierendste war, dass die beiden, bis sie Jugendliche waren, ganz normale Kinder waren und dass man eigentlich an jeder Straßenecke an Drogen kommen könnte, wenn man nur danach sucht!“
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